Über den Autor

"Friedrich Nietzsche vermutete, dass seine Leser sozusagen posthum geboren werden. Meine Leser, glaube ich, sind schon mindestens 100 Jahre tot. Das ist eine gefühlte Zeit. Ich muss auf eine Auferstehung spekulieren. Ich denke rückwärts in die Zukunft."
Bernd Kurt Goetz

Bernd Kurt Goetz schreibt, seit er schreiben kann, Texte.
Gemessen an dem Erfolg, welchen er mit diesen Texten über Jahrzehnte hinweg bislang hatte, oder gemessen an dem Aufsehen, was er damit erregen konnte, verblüfft seine Erfolglosigkeit. Seine Erfolglosigkeit wird nur noch übertroffen von seiner Energie, immer und immer wieder seine
Texte der Öffentlichkeit anzubieten.

Der Höhepunkt dieser Beharrlichkeit findet nun damit statt, dass er sein gesamtes Prosaschaffen im Eigenverlag publiziert oder sich anschickt, dieses zu publizieren. Anders ausgedrückt: Der Höhepunkt der Beharrlichkeit von Bernd Kurt Goetz, seine Werke einer Öffentlichkeit zu präsentieren, geschieht nun dadurch, dass er versucht, sein nahezu gesamtes Prosaschaffen im Eigenverlag zu publizieren. Es wird interessant sein zu beobachten, wie lange Gott diesem Bemühen zuschaut. Oder ob der Schöpfer im Himmel diesem Treiben ein Stopp setzt und wenn ja, wann.

Etwas Aufmerksamkeit konnte der Autor Bernd Kurt Goetz erringen mit Theaterstücken. Fast 30 Theaterstücke von ihm wurden aufgeführt.
Alle aufgeführten und die nicht aufgeführten Dramen/ Bühnenstücke/ Collagen finden Sie unter BÜHNENWERKE/DRAMEN.

Diese Theaterstücke wurden, wenn sie aufgeführt worden sind, freilich nahezu alle von Freien Theatergruppen in Szene gesetzt und dann entweder vom Autor selbst als Regisseur oder in der Regie von Gisela Begrich. Damit sind diese ca. 29 Inszenierungen seit 1993, dabei wurden Solostücke und Kabarettabende nicht mitgerechnet und Aufführungen in Studententagen, auch Ergebnisse der eigenen Unnachgiebigkeit, des Willens zur Kunst und Beispiele dafür, dass vom Autor unabhängige Personen, Personengruppen oder Institutionen keines seiner Werke bislang aufführten, was wohl auch so bleiben wird.

Dennoch verzichtet Bernd Kurt Goetz auf dieser Plattform auch nicht darauf, nahezu alle seine Theaterstücke, ob aufgeführt oder nicht, mit Titel, Personen und schmalen Ansagen zum Inhalt aufzulisten, denn der Autor ist der Meinung, dass alle seine Theaterstücke gute bis sehr gute Werke sind.

Wer Interesse an einem der Stücke hat, kann sich vom Autor eine (digitale oder auch gedruckte) Fassung des Stückes zusenden lassen. Eine
Zusendung ist keine Berechtigung, dieses Werk aufzuführen oder zur Grundlage eines anderen Werkes zu nutzen.
Alle Rechte bleiben beim Autor Bernd Kurt Goetz. Für Aufführungen ist eine schriftliche/verbindliche Vereinbarung mit dem Autor erforderlich.

 

"Wer sich selbst interpretiert, geht unter sein Niveau."
Ernst Jünger in "Blätter und Steine"

Bemerkung I

Sie lesen, liebe Leserin, lieber Leser,
wenn Sie hier noch lesen, immer wieder, was der Autor Bernd Kurt Goetz getan hat, was er publizierte, was er plant zu veröffentlichen, was er überhaupt vorhat, was er für Absichten mit seiner Literatur hegt, und dabei ist er es selbst, der dies von sich schreibt und von sich spricht, als wäre er ein anderer als der Autor selbst. Auch das jeweilige Vor- und/oder Nachwort in seinen Büchern sind von ihm geschrieben und auch die Werbetexte zu den Büchern. Die Programmhefte zu den aufgeführten Stücken. Überhaupt fast alles.

Darauf, auf diesen Umstand, nun einmal einzugehen, macht sich an dieser Stelle besonders notwendig, weil wenige Zeilen vorher die Wertung zu lesen ist, dass der Autor der Meinung ist, alle seine Theaterstücke seien gute bis sehr gute Arbeiten!

Hoffart? Überhebung? Eklatante Fehleinschätzung? Darf man so über sein eigenes Werk sprechen? Darf man seine Werke loben, wenn andere dies nicht tun? Ist Eigenlob nicht  …? Aber, fragt der Autor zurück, beschwert sich jemand, wenn seine Werke gelobt werden, darüber, wenn dies vehementer und nachhaltiger geschieht, als der jeweilige Autor dies selbst glaubt? Und überhaupt, wer beklagt sich über Lob?

 

Bemerkung II

Muss der Autor sich nicht selbst loben, weil es sonst niemand tut?
Ist er ein Mensch, der nahezu völlig auf sich zurückgeworfen zu sein scheint oder es gar auch ist?
Doch ganz so ist es nicht, nicht gänzlich, denn auch er braucht Menschen, die ihm helfen, und er hat auch solche, die ihn unterstützen und die Texte korrigieren, die Bücher gestalten sowie die Webseiten schaffen, warten und pflegen. Und diese Personen leisten eine hervorragende Arbeit.

Dennoch ist es Bernd Kurt Goetz, der sein Werk interpretiert und es kommentiert. Und da gibt es eben die Bemerkung von Ernst Jünger, dass der, der sich selbst interpretiert, unter sein Niveau geht.
Aber wer soll es denn tun, wenn niemand des Weges kommt und es vollbringt und Bernd Kurt Goetz einschätzt oder bewertet und ihm eine Resonanz zukommen lässt? Oder ist er vielleicht nicht in der Lage, seine Werke einzuschätzen, und sollte sich zufrieden geben zu sagen: Es gibt viele und einsichtige Gründe, dass diese Werke nicht geschätzt werden und positiv bewertet?

Erich Kästner textete:  „Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.“
Und ist es nicht eine gute Tat, sich so bewerten, wie man glaubt, dass dies passieren sollte?

Und Bernd Kurt Goetz kann es eben auch anders, nämlich Vorgänge und Dinge bewerten, denn in ZEITKOMMENTARE tritt er deutlich als er selbst in Erscheinung, also als der direkt, der er ist. Unter ZEITKOMMENTARE schreibt er zeitnah Kommentare zur Gegenwart und drückt aus, was er empfindet, denkt und welche Haltung er dazu hat.

Wie ist es denn sonst in einer Gesellschaft, wer schätzt und bewertet denn menschliche Leistungen? Und stehen nicht der und die in einem bestimmten Verhältnis zu denen, die sie bewerten und einschätzen?
Danken Personen in der menschlichen Gesellschaft anderen Menschen für eine positive Bewertung und rächen sie sich für eine negative oder eine nachteilige? Muss man sich für eine negative Bewertung rächen, wenn sie positive Folgen hat? Ist man, wenn man sich selbst bewertet und man damit gar eine erfolgreiche Phase für sich einleitet, unter sein eigenes Niveau gegangen? Oder betrügt man damit?
Hat Rudolf Diesel wirklich die Bewertung erhalten, die er verdiente?
Gibt es nicht Leute, die Großes vollbrachten und niemals zu Lebzeiten die Beurteilungen erhielten, die ihnen zustanden?  Wie zum Beispiel der Dramatiker Büchner oder der Schriftsteller Kafka?
Und existiert in unserer Zeit noch so etwas wie eine Nachwelt, ein Nachruhm, ein Ruhm, der erst nach dem Tod sich in Stellung bringt?
Haben sich die Zeiten nicht gewandelt, dass in der Gegenwärtigkeit so viel geschieht und so viele Kandidaten für eine günstige Bewertung umhergehen, dass gar keine Zeit mehr bleibt und kein Raum, Personen mit günstigen Bewertungen auszurüsten, die schon einige Zeit tot sind.
Leben wir nicht sogar in einer Daseinssituation, wo Menschen im Nachhinein ihres Ruhmes, ihrer Bedeutung und Wertschätzung beraubt werden, weil ihre Haltungen, die zu Ruhm und Ehre führten, im heutigen Verständnis auf falschen Normen beruhen/beruhten?

Das ist ein Gebaren grad so, als würde man Kaiser Karl und Kaiser Otto würdigen wollen, weil sie keine Autos und Flugzeuge, die mit Benzin und Diesel betrieben wurden,  benutzten, um nicht die Luft zu verpesten, aber man es nicht tun kann, weil man erfährt, sie haben die Pferde, auf denen sie ritten, falsch ausbilden lassen, die Pferde wurden in der Ausbildung gequält und beim Reiten geschunden.

Ist es nicht das legitime Recht eines Menschen, sich selbst zu bewerten und einzuschätzen? Gibt es nicht auch Kartelle und Gruppen, die Absprachen untereinander haben, um Bewertungen von Leistungen, die ihnen passen, so zu gestalten, dass sie Vorteile aus der Bewertung ziehen, die sie selbst in die Welt einbrachten, und diese günstigen Bewertungen eben nur in die Welt gelangte, weil sie es selbst taten zum Zwecke, sich Vorteile zu verschaffen?

Sie bewerteten also nicht das Subjekt oder das Objekt vorteilhaft, um es zu würdigen und zu lobpreisen, sondern sie lobpreisen das Subjekt und Objekt, weil sie sich davon eine vorteilhafte Einnahme versprechen, einen Gewinn oder eine Monopolstellung.
Und da soll Bernd Kurt Goetz kein Recht haben, seine Leistung öffentlich mit eigenen Worten wertzuschätzen?

Will er denn vielleicht nur erkunden und erfahren, dass es andere Personen gibt, die dies auch so empfinden wie er selbst und seine Texte auch entsprechend zu schätzen wissen? Ist nicht alles, was Menschen bewerten, von Menschen bewertet und deshalb ein Urteil, was in der Zeit schwankt, durch Machtkonstellationen befördert wird oder durch solche auch zerstört werden kann oder gar verboten wird und alles unter Umständen auch noch infolge von politischen Absichten geschieht und mit der wirklichen Leistung, die da bewertet wird, eigentlich gar nichts zu tun hat, sondern nur mit dem Zweck verknüpft ist, die Leistung zu nutzen, um daraus Profit, Gewinn und Überlegenheit zu generieren?

Seien wir einmal ganz kritisch und objektiv:
Ist es nicht so, dass man tatsächlich nur Dinge bewerten kann, die man messen und zählen kann?:
Schnelles Laufen, weites Springen, schweres Heben und Tragen, Dauer von Läufen und Bergbesteigungen, Zahl der Spiele, Menge der Zuschauer, Zahl der Leser, Einnahmen?

Nicht umsonst halten sich reiche Leute deshalb für unwiderstehlich erfolgreich, und alle Welt stimmt ihnen zu, weil sie eben von dem, was Wert ausdrückt, das Geld, viel haben? Unabhängig davon, wie sie zu diesem Geld gekommen sind?

Und aus diesem Geld haben sie auch noch Landbesitz gemacht, oder der Landbesitz sichert ihnen durch alle Jahre und Jahrhunderte die Möglichkeiten, zu Geld zu gelangen, und irgendwann gehört diese Welt einigen wenigen Typen, die das Sagen haben, während die Masse der Menschen abgespeist wird mit demokratischen Werten, für die man im Zweifelsfall kämpfen soll, für die man frieren soll und sich einschränken, abgespeist mit der Versicherung, dass alle Menschen gleich sind und dass alle mit ihrer Wahlstimme darüber entscheiden, wohin es in der Welt geht. Und ist nicht eigentlich das unter allem Niveau!?

Bemerkung III

Wer sich selbst bewertet, kommentiert, geht nicht unter sein Niveau!

Denn dieses Niveau, das unten ist und falsch bewertet, das existiert schon vor der Zeit, ehe sich jemand in seiner Verzweiflung entschließt, sich selbst zu bewerten und gut von sich zu sprechen. Und kluge Menschen, die hohe Bewertungen bekommen wollen, bewerten ständig andere Menschen gut, bis diese eben sich mit ebenfalls guten Noten revanchieren.

Und wie ist es mit Preisen, Ehrungen und Titeln?
Vergibt man nicht Preise an Personen, von denen man sich erhofft, dass der Preis durch die Preisverleihung an die richtigen Personen berühmt, bekannt wird und als besonders wertvoll gilt?

Und wie kommt man dazu, zum Beispiel Preise für europäisches Tun und Miteinander mit dem Namen von Personen zu bezeichnen, die andere in Dimensionen umbrachten und zu einem bestimmten Verhalten zwangen, um ihren Willen durchzusetzen? Karlspreis nach Karl dem Großen und Otto-Preis nach Otto dem Großen? Weil Karl der Große und Otto der Große mit ihrem Tun mächtig waren und erfolgreich.

Bernd Kurt Goetz protestiert mit seiner Positionierung, Eigenein-schätzung unehrenhaft zu nennen und zu missachten, gegen seine persönliche Zurücksetzung, Ausgrenzung und Diffamierung, welche von Leuten ausgeht, die infolge ihrer Stellung glauben, das Recht zu haben, über die Leistungen anderer zu rechten und zu richten, und dies ist eben im Kunstbereich so leicht möglich, so wohlfeil zu haben und wird gerne als Mittel genutzt, sich selbst in der Vordergrund zu rücken.

Der folgende Text aus der Bibel soll auf die Brisanz der ewigen Frage hindeuten, wer man eigentlich ist, und wer was und warum glaubt und meint, dass jemand der sei oder der.

"In jener Zeit, als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes. Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen. Und er fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten."

Lukasevangelium 9,18–24

Wie viele Leute haben mitgeholfen, dass Ernst Jünger so bedeutend geworden ist? Und machen es noch! Und wie viele haben versucht, dies zu verhindern, und trugen damit auf andere Art zu seiner Bedeutung bei. Höhepunkte sind in solchen Disputen Kommentare und Meinungen, die mit höchstem Wissen protzen, aber nicht selten die Zitate, die sie verwenden, falschen Personen zuordnen.

Aber nun die Frage:
Ist es nicht eine Auffälligkeit des öffentlichen Denkens, dass sehr viele Zitate dem Zweck dienen, die eigene Meinung zu objektivieren und zu sichern, aber diese Zitate sehr oft falschen Urhebern zugeordnet werden? Man beruft sich also, um seine Haltung durchzusetzen, mit einem Satz auf eine Autorität, den diese Person gar nicht gesagt hat. Warum soll unter solchen Umständen eine eigene Bewertung und Einschätzung minderwertig sein?

Deshalb regt sich Bernd Kurt Goetz auch über wiederkehrende Passagen in Teilnahme-Bedingungen an Literaturwettbewerben auf, wo Bücher, die Autoren im Selbstverlag herausgebracht haben, nicht als Veröffentlichungen gelten. Schon in der formalen Struktur verbergen sich die Mechanismen der Ausgrenzung und der Diffamierung. Verlogenheit und Heuchelei sind die Grundpfeiler der offiziellen Gerechtigkeit, der allgemeinen Gleichberechtigung und der Meinungsfreiheit sowie die Grundlage, beispielsweise literarische und künstlerische Leistungen öffentlich zu würdigen und wertzuschätzen.

"Das Drama ist nämlich, dass das Unvermögen zu schreiben einem noch keineswegs das Verlangen danach nimmt."

Marcel Bénabou in „Warum ich keines meiner Bücher geschrieben habe“

Bernd Kurt Goetz will es keinesfalls zulassen, dass die Aussage von Ernst Jünger das erreicht, wozu intellektuelle Diktaturen sie gerne benutzen: Denen auch noch den Mut zu nehmen, denen schon die Öffentlichkeit verwehrt ist. Und warum ist einer Person die Öffentlichkeit verwehrt? Weil sie nicht über eine Lobby verfügt, keinen Persönlichkeiten von Nutzen ist, die an höheren und einflussreichen Stellen sitzen, oder weil von ihr weder Gefahren noch Segen ausgehen.

Zum Autor II

Bernd Kurt Goetz ist alles, nur nicht jung.
Er wurde 251 Jahre nach Caroline Neuber in derselben vogtländischen Stadt geboren, wo auch der Maler Wolfgang Mattheuer das Licht der Welt erblickte, der Zoologe Heinrich Dathe oder der Schriftsteller Hans Joachim Schädlich.
Obgleich Bernd Kurt Goetz sich in all den Jahrzehnten seines Lebens als Texter nicht wirklich durchsetzen konnte, verlor und verliert er nicht die Hoffnung, dass irgendwann seine Publikationen die Menschen nachhaltig interessieren könnten, so dass er im Jahr vielleicht 1000 Bücher absetzen könnte.

Ja, er glaubt daran und dies in einer Zeit, wo alles Geschriebene von Jahr zu Jahr mehr an Wert einbüßt. Sofern es sich nicht um Besitzurkunden handelt, Gewinnvereinbarungen und Aktienanteile. Er glaubt auch daran, dass es irgendwann Menschen geben könnte, denen sein Werk etwas bedeutet, und diese Menschen ihn unterstützen werden.

Geben!,
so heißt es in moralischen Hinweisen, die besonders aufbauend wirken sollen, ist besser als nehmen. In seinen Englischbüchern, die der Autor besaß, als er die englische Sprache mit sehr mangelhaftem Erfolg einst zu erlernen versuchte, im-ponierten ihm im Besonderen kurze Geschichten, von denen er zwei in deutscher Sprache wiedergeben möchte:

In einer Unterrichtsstunde fragt ein Lehrer die Kinder, welche Sinnsprüche ihre Eltern haben würden.
Ein Schüler sagt, dass sein Vater sehr oft sagen würde, das Geben besser ist als Nehmen.
Der Lehrer fragt nun: Was ist denn dein Vater von Beruf?
Der Schüler: Boxer.

Die zweite Geschichte berichtet davon, wie eine Dame nackt auf einem Tiger sitzend ausreitet und dabei sehr charmant, verführerisch und überaus glücklich lächelt. Als der Tiger Stunden später allein ohne die Dame auf dem Rücken zurückkehrt, ist das wunderbare Lächeln seiner einstigen Reiterin nun in seinem Gesicht zu sehen.

Das Erlebnis einer Sachspende

In einer seiner short storys schildert der Autor einen tatsächlichen Fall, wie er mit einer Sachspende Unterstützung erfuhr. In dieser kleinen Geschichte heißt die betreffende Figur allerdings nicht Goetz oder ist mit „ich“ bezeichnet, sondern mit Dahs Phyllen.

Den Namen Dahs Phyllen benutzt Bernd Kurt Goetz auch in anderen Werken für den Typ eines Künstlers, wenn er einen solchen schildert oder handeln lässt.

In einem seiner Entwürfe erzählt Goetz sogar die Vita und die Zuständ-lichkeiten dieses Künstlers Dahs Phyllen. Der Entwurf trägt den Arbeitstitel IM SCHATTEN DER UNVERZICHTBAREN (siehe: Bücher in Vorbereitung).
Und nun die short story:

Der besondere Freund Gottes
Dieser Tage bekam Dahs Phyllen von einer besonders lieben und mit-fühlenden Seele, die das Elend eines freischaffenden Künstlers kennt, welches eben auch nicht endet, wenn er in die Rente kommt, sondern sich eher verschlimmert, einen Kühlschrank geschenkt. Und was für ein Teil! Zwei Meter hoch, graphitfarben, dark graphit, in der Höhe ganz schlank und im Innern wie eine Villa eingerichtet. Phyllen denkt, mit diesem Kühlschrank könnte er auch an Sonntagen auf der Flaniermeile der Stadt Eindruck machen, wenn er mit diesem Kühlgerät, LG GBP62 DSNCC Kühlgefrierkombination, an der Elbe entlang spazieren ginge und mit ihm entspannt Konversation treiben würde. Mit diesem Kühlschrank würde er noch viel Spaß haben, viel Aufsehen erregen und freilich auch einen großartigen Nutzen genießen. Und, das weiß er schon jetzt: Er wird sich in ihm beerdigen lassen. Dieser Kühlschank wird sein Sarg werden. In solcher Vertrautheit der Erweckung zum ewigen Leben entgegenschlummern muss fast schöner sein, als es später im Paradies selber sein könnte. Gott wird ihn, nachdem er ihn zum ewigen Leben aus dem Kühlschrank genommen hat, in die Arme schließen und sagen: Bei dir, mein Kerlchen, werde ich mich besonders ins Zeug legen müssen, damit du die Vorzüge des Paradieses auch wirklich erkennen kannst. Dahs Phyllen wird Gott anlächeln und antworten: Mein lieber Gott, dazu hast du ja auch ewig Zeit. Danach, stellt sich Dahs Phyllen vor, schlagen sie sich beide gegenseitig auf die Schultern und brechen gemeinsam in ein wunderbares Lachen aus, als würden sie sich von Kindheit an kennen, und er würde fortan der sein, den man nennt „Der Gott zum Lachen bringen kann“ oder „Der besondere Freund Gottes“. Und an manchen Tagen, wenn Gott mal seine Ruhe haben will, hängt an der Tür des Schöpfers ein Schild, worauf steht: „Heute vertritt mich mein besonderer Freund, der mich gar zum Lachen bringen kann.“ Und viele werden sagen, dass, seit Dahs Phyllen da ist, das Paradies ein Stück göttlicher geworden sei.

Zum Autor III

So viel Pläne und so wenig Zeit ist nur noch vorhanden, um das alles zu verwirklichen. Goetz denkt, dass jeder Mensch wirkliche produktive Pläne besitzen sollte oder gar muss, in denen sein Tod keine Rolle spielt. Denn normalerweise, wenn wir zurückdenken in die Zustände der menschlichen Zivilisation, wo es noch nicht diese hervorragende medizinische Versorgung gab wie jetzt bei uns zum Exempel in Europa, wo ständig medizinische Rettungswagen mit Blaulicht versuchen zu retten, was zu retten ist, und noch nicht diese hervorragenden hygienischen Zustände und Bedingungen für Bildung, Ernährung und Erholung vorhanden waren, konnte der Tod plötzlich wie ein Blitz jeden Tag in ein Leben einschlagen. Ohne Ankündigung. Oder nur mit einer knappen Frist.

Und im Mittelalter gar war ein Sprichwort geflügelt, welches sagte, dass man noch lange nicht lebend in einem Ort angekommen ist, wenn man dessen Kirchturm bereits gut sehen kann. Also sollte der Mensch Pläne haben und sich Ziele setzen auf eine Art, als würde es keinen Tod geben. Und im Übrigen ist der Tod so stark, dass man nicht noch ihm zuzuarbeiten braucht. Er setzt sich einfach durch.

Bemerkung IV

Aber kommt er denn überhaupt mit dieser Fülle von Plänen bis zum Ausgang? Stellt ihn der Tod nicht schon, und nun optimistisch gedacht, auf halber Strecke, so dass er immerhin die Hälfte schafft?
Ist dies nicht ein Aktivismus, der unangenehm und aufgesetzt daher-kommt, verkrampft und von so viel Willen beseelt, dass statt Kunst „Wollst“ zustande kommt? Oder „Wullst“. Angeschaffte Kunst, künstliche Kunst, Schreiben ohne Begabung?

Und dann noch die Art, wie dies alles offeriert wird. Da schreibt einer vom Autor, berichtet Dinge von und über Bernd Kurt Getz und wer ist dies?
Er ist selbst, der von sich selbst spricht, als wäre er in diesen Momenten immer ein anderer.

Kommentar
Arbeitet Bernd Kurt Goetz eigentlich wirklich an irgendetwas oder be-schreibt er nur seine Irrtümer. Sind seine Werke nur überbordende Selbstdarstellungen? Ist er zu ambitioniert und verschätzt sich in seinen Fähigkeiten? Passen seine Fähigkeiten eigentlich noch zu den Erfordernissen der zeitgenössischen Welt? Ist es tatsächlich notwendig, der Welt zu entsprechen? Ist Goetz einfach nur geschwätzig ohne Sinn und Verstand? Treibt ihn nichts als Selbstdarstellung?

Bemerkung V

Oder man kann sagen: Er war ein Schriftsteller einer völlig neuen Generation. Diese Leute geben nur zu Protokoll, was sie zu schreiben beabsichtigen und alle Welt nimmt Reißaus.

Am 30. Mai 2022, das war ein Montag, findet der Autor Bernd Kurt Goetz in der digitalen Fassung des BERLINER KURIERS ein Horoskop für den Tag, was ihn, aus seiner Sicht, prinzipiell beschreibt:

„Auf der Reise eines jeden Suchenden kommt ein Punkt, an dem die Stimme des äußeren Gurus die Stimme des inneren Gurus stört. Eine Zeit, in der die heiligen Bücher und Schriften, egal wie verehrt, aufhören Trost zu spenden. Akzeptieren Sie, wo Sie sich auf Ihrer Reise zur Selbstverwirklichung befinden und lenken Sie Ihren Fokus auf diese Stimme der Weisheit in sich. Sie sind aufgerufen, Ihre Wahrheit auf eine Weise zu verkörpern, wie Sie es noch nie zuvor getan haben. Denken Sie daran, Sie kamen mit einer heiligen Mission auf diesen Planeten.“

Nachdem der Autor dieses Horoskop gelesen hatte, fühlte er sich irgendwie in seinen Absichten und seiner Lebenshaltung bestätigt. Zumindest in seiner Lebenshaltung in den letzten Jahren, die ihm bis zum Tod verbleiben.

Bernd Kurt Goetz fragt sich nur sehr oft, ob das, was er denkt und tut, wirklich etwas ist, was er von sich aus denkt und von sich aus tut, oder ob es sich um Dinge handelt, die er denkt und tut, weil sein Geist und sein Körper ihm aus ihren Befindlichkeiten dies so diktieren. Wie weit ist der Mensch wirklich das, was er denkt zu sein.

"Die Bücher von Bernd Kurt Goetz, und damit auch seine Texte, sind Zeugnisse seiner jeweiligen Irrtümer sowie Dokumente, wie sein Scheitern an diesem Punkt sich selbst präsentiert. Der Tod wird kommen wie ein Aufbruch in die Erlösung."
Bernd Kurt Goetz